Einem
reichen Manne dem wurde seine Frau krank, und als sie fühlte daß ihr
Ende heran kam, rief sie ihr einziges Töchterlein zu sich ans Bett und
sprach 'liebes Kind, bleib fromm und gut, so wird dir der liebe Gott
immer beistehen, und ich will vom Himmel auf dich herab blicken, und
will um dich sein.' Darauf that sie die Augen zu und verschied.
(...)Die Frau hatte zwei Töchter mit ins Haus gebracht, die schön und
weiß von Angesicht waren, aber garstig und schwarz von Herzen. | | |
Es
hatte ein Mann einen Esel, der ihm schon lange Jahre treu gedient
hatte, dessen Kräfte aber nun zu Ende giengen, so daß er zur Arbeit
immer untauglicher ward. Da wollte ihn der Herr aus dem Futter
schaffen, aber der Esel merkte daß kein guter Wind wehte, lief fort und
machte sich auf den Weg nach... | | |
Wie
er sich nun Abends im Bett Gedanken machte und sich vor Sorgen herum
wälzte, seufzte er und sprach zu seiner Frau 'was soll aus uns werden?
wie können wir unsere armen Kinder ernähren, da wir für uns selbst
nichts mehr haben?' | | |
Was
der Frosch gesagt hatte, das geschah, und die Königin gebar ein
Mädchen, das war so schön, daß der König vor Freude sich nicht zu
lassen wußte und ein großes Fest anstellte. Er ladete nicht blos seine
Verwandte, Freunde und Bekannte, sondern auch die weisen Frauen dazu
ein, damit sie dem Kind hold und gewogen wären. Es waren ihrer dreizehn
in seinem Reiche, weil er aber nur zwölf goldene Teller hatte, von
welchen sie essen sollten, so mußte eine von ihnen daheim bleiben. | | |
Und wie das Kind geboren war, starb die Königin. Über
ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin. Es war eine schöne
Frau, aber sie war stolz und übermüthig, und konnte nicht leiden daß
sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden. | | |